Gemeinsam die Stadt Kleve ein Stück besser machen. Projekte von Bürger*innen mit dem Nachhaltigkeitspreis ‚Klever Birne‘ prämiert.
Im Sommer 2023 wurden alle Bürger*innen der Stadt Kleve erstmals dazu aufgerufen, ihre Ideen für eine nachhaltige Stadt einzubringen. In dem Wettbewerb ‚Klever Birne‘, einer Gemeinschaftsaktion der Stadt und der Hochschule Rhein-Waal (HSRW), reichten engagierte Klever*innen insgesamt 22 Ideen ein, die sich mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen beschäftigen. Am 14. September 2023 stellten sich zehn vorab ausgewählte Projekte auf dem Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kleve den mehr als 60 interessierten Besucher*innen und der neunköpfigen Jury vor. Die besten vier Projekte wurden prämiert und ein Publikumspreis vergeben.
Wolfgang Gebing, Bürgermeister der Stadt Kleve, freute sich am Abend über die Vielfalt der eingereichten Projekte: „Sie umfassen ökologische, ökonomische und soziale Ideen. Die Stadt Kleve verfolgt eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie und hat somit das Thema fest verankert. Mit unseren Aktivitäten und Zielen wie dem bürgerlichen Engagement stellen wir jetzt die Weichen für ein Jahrzehnt der Nachhaltigkeit, sagte Gebing, zugleich Jurymitglied der ‚Klever Birne‘.
Auch HSRW-Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters lobte das bürgerliche Engagement und betonte: „Bei aller Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit von Nachhaltigkeitsthemen, angefangen bei der Reduktion und Verwertung von Abfall, Strom aus erneuerbaren Energien oder Umweltbildung – sich zu engagieren oder soziale Teilhabe zu ermöglichen, soll nicht nur eine regionale Bedeutung haben, sondern muss auch Spaß machen. Dabei müssen wir nicht das Rad neu erfinden, abgucken und nachmachen ist erlaubt. Und heute küren wir zwar die besten Ideen, aber alle Projekte sind Gewinner, weil sie die Region, die Stadt Kleve besser machen und zu einer Veränderung führen können“, so Kisters.
Am Abend vergab die Jury zwei erste Plätze (je mit 1.250 Euro dotiert) und zwei zweite Plätze (dotiert mit je 500 Euro): Als eine der beiden besten Ideen wurde das Klimacafé von Bürger*innen der Stadt Kleve prämiert. Das mobile Klimacafé Kleve fördert Nachhaltigkeitsbewusstsein durch wechselnde Standorte und interaktive Angebote für alle Klever Bürger*innen. Ein Ort der Gemütlichkeit, nachhaltigen Bildung und Gemeinschaft.
Ebenfalls auf dem ersten Platz landete der Gemeinschaftsgarten Klapheckenhof. Auf dem Gelände des Klapheckenhofs des SOS Kinderdorf Niederrhein wurde im Jahr 2023 durch das SOS-Quartiermanagement ein Gemeinschaftsgarten initiiert, der allen interessierten Anwohner*innen des Stadtteils in der Klever Unterstadt das Thema Permakultur nahebringen möchte.
Ein zweiter Platz ging an die Johanna-Sebus-Grundschule Rindern mit dem Projekt ‚Nachhaltige Bildung auf dem Acker‘: Lehrkräfte, Eltern & Schüler*innen pflanzen, pflegen, ernten und verkaufen die Ernte vom Schulgarten. Ein Beitrag zur Bewusstseinsförderung in Bezug auf Lebensmittel und Förderung von sozialen Kompetenzen und Verantwortungsbewusstsein.
Ein weiterer zweiter Preis wurde an das Projekt ‚Marktgarine‘ vergeben. Die Studentin des HSRW-Studiengangs Sustainable Agriculture Isabelle Decker möchte ein Wohn- und Kulturprojekt in der ehemaligen Margarinefabrik initiieren: mit einer nachhaltigen Markthalle, in der sich Menschen austauschen und neue Ideen für die Zukunft ausprobieren können.
Der Publikumspreis ging an das Biogasprojekt der Futurelab-Engineering U.G. und weitere HSRW-Studierende. Dieses Projekt befasst sich mit der Erarbeitung einer neuen klimaneutralen Heiztechnologie für den nicht-urbanen Lebensraum im Sinne des Gebäudeenergiegesetzes 2024. Ein erster Prototyp wurde bereits im Rahmen einer Masterarbeit entwickelt, nun geht es an die konkrete Dimensionierung der Anlagengröße und Performance.
Dr. Barbara Hendricks, ehemalige Bundesumweltministerin und ebenfalls Jurymitglied der ‚Klever Birne‘ freute sich über die Vielfalt der Teams: „Es waren sehr überzeugende Ideen dabei. Für manche ist die weitere Umsetzung zwar noch eine große Herausforderung. Ich freue mich aber sehr darüber, dass die Hochschule nicht nur mit den Gewinner*innen, sondern mit allen Engagierten in Kontakt bleiben möchte, um ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, ihre Ideen weiterzuentwickeln“, bekräftigte Hendricks.
HSRW-Vizepräsident Peter Kisters stimmte ihr zu und betonte, dass er sich freue, „wenn wir hier eine kleine Welle angestoßen haben, die wir gerne weiterführen möchten.“.
In der Jury waren vertreten (alphabetische Reihenfolge):
- Maike Böhm, Klimaschutzmanagerin Stadt Kevelaer
- Claudia Dercks, Geschäftsführerin der Stadtwerke Kleve
- Wolfgang Gebing, Bürgermeister Stadt Kleve
- Dr. Barbara Hendricks, SPD-Abgeordnete
- Lisa Henke, Fridays for Future
- Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters, Vizepräsident für Forschung, Innovation und Wissenstransfer
- Nicole Malerba, Wirtschaft und Tourismus Kleve
- Thomas Ruffmann, Verein Haus Mifgash
- Peter Schönrock, Geschäftsführer SOS Kinderdorf
Zusätzlich zu den Präsentationen der teilnehmenden Projekte gab es zu Beginn der Veranstaltung zwei Impulsvorträge: von Prof. Dr.-Ing. Christian Ressel zum Hochschulprojekt „CasPar“ (innovative technische Assistenzsysteme) und Philip Weykamp, Gründer der Start-ups fairnergy und Greentrax aus Kleve.
Über die ‚Klever Birne‘ und TransRegINT
Die Projektpartner Stadt Kleve und Hochschule Rhein-Waal engagieren sich für das Thema Nachhaltigkeit als eine Form des ökologischen, sozialen und ökonomischen Handelns und loben erstmalig im Jahr 2023 einen Nachhaltigkeitspreis in Kleve aus. Der Nachhaltigkeitspreis Klever Birne soll für die Nachhaltigkeitsziele auf globaler und lokaler Ebene, das Projekt „TransRegINT – Transformation der Region Niederrhein – Innovation, Nachhaltigkeit, Teilhabe“ der Hochschule Rhein-Waal sowie die kommunalen nachhaltigen Maßnahmen der Stadt Kleve sensibilisieren und mit den Menschen der Stadt Kleve gemeinsam neue Ideen zu nachhaltigen Aktionen entwickeln.
Kommentare