Unser Team LabLandschaften lud zum ersten Unternehmensabend im Jahr 2025 ein und startete direkt mit einer großen Neuerung: Neben einem Fachimpuls konnte Forschung hautnah erlebt werden. Das Ambient Intelligent System (AIS)-Lab und das Usabilitylabor öffneten ihre Türen und präsentierten Forschungsarbeiten aus dem Bereich Robotik.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Prof. Dr. Klaus Hegemann, stellten Miriam Drazek und René König in der Vorstellung unseres Transformationsprojekts LabLandschaften fest: „Innovationskraft wächst durch Zusammenarbeit.“ Einer Zusammenarbeit, wie sie beispielsweise zwischen den Laboren der Hochschule Rhein-Waal und Unternehmen vom Niederrhein möglich ist. Das griff auch Prof. Dr. Kai Essig, Aufgabengebiet „Human Factors, Interactive Systems“ an der Fakultät Kommunikation und Umwelt, auf und widmete sich in seinem Fachimpuls Industrierobotern und kollaborativen Robotern (Cobots).
„Die Cobots sind schon unter uns“
Mit dem Verweis „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt“, hob der Leiter des Usabilitylabors die Arbeit der HSRW im Bereich Cobots hervor. „Cobots sind gemacht für die Zusammenarbeit mit Menschen. Sie sollen den Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen, insbesondere bei repetitiven Aufgaben.“ Da Cobots im Vergleich zu Industrierobotern kostengünstig in der Anschaffung sind, leicht programmierbar, intuitiv handhabbar und flexibel einsetzbar, sind sie insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen interessant. Bestes Beispiel: Der UFactory Light 6 Roboterarm. Er ist einer von drei Cobots, die beim Unternehmensabend im Usabilitylabor vorgeführt und von den Gästen begeistert ausprobiert wurden.
Multimodale Interaktion zwischen Mensch und Roboter live in den Labs erleben
Vor dem Besuch des Usabilitylabors wurden im AIS-Lab von Prof. Dr. Christian Ressel, Aufgabengebiet „Ambient Intelligent Systems“, und Dr. André Frank Krause, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Zentrum Assistive Technologien (ZAT) Rhein-Ruhr, verschiedene Beispiele der sogenannten sozialen Robotik vorgestellt. Von der Roboterpuppe Heidi, die mit demenzkranken Menschen sprechen kann, über die Leseassistenz-App STREEN für Grundschulkinder und das KI-Llama „Amica“ – ein Chatbot für Kinder mit besonderen Bedürfnissen – bis zum Roboterhund, der durch das AIS-Lab tollte, wurden Assistenzsysteme für verschiedene Nutzergruppen und Einsatzgebiete vorgeführt. Kleiner Spoiler: Bei einem der nächsten Unternehmensabende werden das AIS-Lab und die soziale Robotik stärker in den Fokus genommen.
Im Usabilitylabor wurden die Gäste schon von Roboter „Pepper“ erwartet. Pepper, der menschenähnliche Roboter, der u. a. bereits testweise in der Mediathek der Stadt Kamp-Lintfort zum Einsatz kam, zeigte ein Tänzchen und gab Auskünfte. Kai Essig stellte den Dobot Magician Lite vor, der in der Studierendenausbildung für die Einführung in die Robotik genutzt wird. Dieser kann zum Beispiel einzelne Teile greifen und platzieren. Das kann auch der UFactory Light 6 Roboterarm und noch einiges mehr, wie beim Unternehmensabend schnell ersichtlich war. Marius Kaul, Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Informatik, demonstrierte die Steuerung über ein Gamepad sowie die Ausführung eines Ablaufs, der mit der grafischen Programmierumgebung Blockly programmiert wurde. Und nahm der Programmierung ihren Schrecken: „Die Software ist funktional wie Legosteine, die zusammengesteckt werden.“ Sein Wunsch: Ein konkretes Projekt mit einem Unternehmen der Region umzusetzen: „Den Roboterarm praktisch in der Industrie zu nutzen, eventuell in Verknüpfung mit einer Tätigkeit an einem Laufband, das wäre optimal.“ Vielleicht wurde beim Unternehmensabend ein erster Schritt in diese Richtung gegangen. Mitarbeitende eines Unternehmens, das bereits drei Cobots für unterschiedliche Anwendungsfälle einsetzt, waren jedenfalls sehr interessiert an den Fähigkeiten des UFactory Light 6.
Unser Team LabLandschaften steht bei Rückfragen zu einer Zusammenarbeit mit den Labs gerne zur Verfügung und vermittelt. Den Unternehmensabend verpasst und Interesse an einem vertiefenden Besuch und Kennenlernen der Labs? Melden Sie sich gerne: LabLandschaften@hochschule-rhein-waal.de
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