Trés Chig mit Upcycling
Schick und ausgefallen gekleidet sein, ohne dass es das Portemonnaie zu sehr belastet: In der Hochschulstadt Kleve freuen sich nicht nur Studierende über das zentral gelegene Très Chig Studio von Christoph Gebhardt. Angeboten werden Einzelstücke, die auf ein zweites Leben warten. Der ausgebildete Visual Merchandiser mit Hang zur Kreativität möchte mit seinem Laden für Vintage- und Second-Hand-Kleidung ein Statement gegen das sogenannte Fast Fashion setzen und nachhaltiges Konsumieren etablieren. „Bei Fast Fashion werden große Mengen Kleidung billig produziert und billig verkauft. Ob es wirklich billig ist, ist eine Frage der Definition“, sinniert Christoph Gebhardt. Er möchte Nachhaltigkeit zum Mainstream machen.
Nachhaltig konsumieren
„Second-Hand-Kleidung ist per se schon nachhaltig, da die Produkte kein zweites Mal produziert werden müssen“, erzählt er. In seinem Geschäft verkauft er nicht nur gebrauchte Kleidung, sondern auch Mode aus seiner „Reworked Kollektion“. „Rework (Englisch für Nachbehandlung) bedeutet, dass ich das Gesicht von Kleidungsstücken verändere, in dem ich zum Beispiel Teile abtrenne, einschneide oder mit Farbe bearbeite.“
Upcycling Workshops
Viele Kunden fragen ihn um Rat, wenn es um das Aufarbeiten von Kleidungsstücken geht. Einfach mal zur Schere zu greifen, wie Christoph Gebhardt es aus dem Bauch heraus macht, traue sich nicht jeder. Hieraus entstand die Idee, Upcycling Workshops im Très Chig Studio anzubieten.
Derzeit steht im hinteren Ladenlokal ein Tisch, der bis zu 12 Personen Platz bietet. Christoph Gebhardt möchte sein Serviceangebot allerdings erweitern und benötigt dazu die Fläche, die derzeit der Workshopbereich einnimmt. Workshops sollen zukünftig im Keller angeboten werden, der zurzeit als Lagerfläche genutzt wird und dafür umgebaut und technisch ausgestattet werden muss. Im Ladenlokal plant Christoph Gebhardt neben der bereits bestehenden Kinderspielfläche eine kleine Kaffeeecke. Ihm schwebt ein gemütlicher Treffpunkt mit nachhaltigen Snacks und Getränken vor.
Mitmachen und selber gestalten
Der Kellerraum biete mehr Platz für weitere Kreativangebote: Bis zu 20 Menschen sollen hier künftig einen Platz zum gestalterischen Arbeiten finden. Mit der Idee, den Keller in einen Workshopbereich umzuwandeln, hat sich Christoph Gebhardt bei der Klever Birne 2024 beworben. Mit einer erweiterten technischen Ausstattung würden sich wieder weitere Ideen für Do-It-Yourself (kurz DIY, Mach es selbst) -Workshops realisieren lassen. „Mit meinen Angeboten belebe ich die Innenstadt und stärke das soziale Miteinander, die Gemeinschaft von Menschen, die bei mir einen Treffpunkt für kreatives Arbeiten finden“, sprudelt es aus ihm heraus. „Die Workshops können für eine nachhaltige Lebensweise sensibilisieren und bieten praktische Anregungen für den Alltag.“ Nicht nur an Einzelpersonen sollen sich seine Kurse richten. Auch Schulklassen und Kindergärten möchte er künftig passende Angebote bieten, zeigen, dass nachhaltig leben Spaß macht. Und er betont: „Da mir das Thema Inklusion sehr wichtig ist, sind meine Workshops für alle offen.“
Er ist überzeugt, dass er die passenden Angebote findet: „Ich bin nah dran an meinen Kunden und tausche mich mit ihnen über Social Media aus. Inspirieren lasse ich mich auch im Internet und im Austausch mit ähnlich aufgestellten Concept-Stores deutschlandweit.“
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