„Sind wir alle verloren, wenn das Eis schmilzt?“
Am Mittwoch, 26. Juni 2024 besuchte die Klasse 8d der Joseph Beuys Gesamtschule in Kleve den DialogPunkt Kleve, um gemeinsam mit Christoph Bors, Klimaschutzmanager der Stadt Kleve, Hintergründe und Folgen des Klimawandels zu entdecken. Zu diesem Zweck brachte Christoph Bors den LMU-Klimakoffer mit, der mit Materialien speziell für Schülerexperimente bestückt ist.
In Kleve besitzt jede weiterführende Schule mindestens einen Klimakoffer. Ermöglicht wurde diese Anschaffung durch die Stiftungen der Sparkasse Rhein-Maas. Entwickelt wurde der Klimakoffer von der Fakultät Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) im MINT-Projekt „Der Klimawandel: verstehen und handeln“.
Christoph Bors versteht den Besuch der Klasse auch als Werbemaßnahme für die tatsächliche Nutzung des Klimakoffers in den Schulen. „Ich möchte heute exemplarisch zeigen, was für eine tolle Ausstattung die Klimakoffer sind. Sie können direkt ohne langwierige Vorbereitungen im Unterricht benutzt werden. Lehrer*innen dürfen sich über fertig ausgearbeitete Arbeitsmaterialien zu den einzelnen Aktivitäten freuen, die aus dem Internet heruntergeladen werden können.“ Anders als bei der Aktion im DialogPunkt Kleve, bei dem die Schüler*innen drei Experimente bearbeitet haben, ist eine Aktivität laut Christoph Bors idealerweise für eine Doppelstunde gedacht.
„Warum ist es heute so heiß, wenn es vor fünf Tagen gefühlt noch Winter war?“
Bevor die Klasse, eingeteilt in zwei Gruppen, mit dem Experimentieren loslegte, sprach Christoph Bors über Gründe des Klimawandels und seine Folgen. Zur Einstimmung auf die erste Aktivität, die wir hier verständnishalber „Kipppunkt-Experiment“ nennen, zeigte Christoph Bors einige Kurvendiagramme und überlegte mit den Schüler*innen wie sich Kohlenstoffgehalt und Temperaturanstieg bedingen, denn je mehr Kohlenstoff ausgestoßen wird, desto mehr erhöhen sich die Temperaturen. Spielerisch konnten die Jugendlichen mittels eines Tischtennisballs auf einer Waage erfahren, wie Temperaturen mit zunehmendem CO2-Gehalt in der Atmosphäre (dargestellt durch kleine Muttern) ansteigen und Kipppunkte ausgelöst werden können, deren Entwicklung nicht mehr umkehrbar ist.
Begeistert waren die Jugendlichen von den Wärmebildkameras, die für die zweite Aktivität benötigt wurden. So stellten sie mittels der Kameras fest, dass ihre Klassenlehrerin selbst bei den vorherrschenden sommerlichen Temperaturen einen sprichwörtlich kühlen Kopf bewahrte.
Mithilfe eines heißen Strahlers, Papierkörpern und Digitalthermometern untersuchten die Schüler*innen im dritten und letzten Versuch den Albedoeffekt, d. h. welche Rolle die Eisflächen für die Temperatur der Erde haben. Das einfallende Licht der Sonne wird von hellen Flächen auf der Erde, wie etwa Eis und Schnee, stärker reflektiert als z. B. von Wasser oder dem Erdboden. Daher hat der Verlust von weißen Flächen durch die globale Erderwärmung verheerende Auswirkungen auf das Erdklima.
Umweltklasse
Petra Kliewer, Klassenlehrerin der 8d, erzählte, warum gerade ihre Klasse an dem Angebot teilnahm: „In den Jahrgangsstufen 5 und 6 bilden die Klassen der Joseph Beuys Gesamtschule ein bestimmtes Profil heraus. Die 8d war die Umweltklasse und hat sich intensiv mit Themen wie „Klimawandel“, „Umweltschutz“, „Nachhaltigkeit“ und „Fast Fashion“ auseinandergesetzt. Daher freue ich mich sehr über die Möglichkeit im DialogPunkt Kleve Erlerntes aufzufrischen und zu vertiefen.“
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