241107_Streen_Grundschule am Niersberg_©Luisa Rottes_HSRW-51

Leseassistenz-App im Schuleinsatz

Auch im Schuljahr 2024/25 kooperiert unser Team Digital Showroom: Assistenz und Teilhabe mit der Grundschule am Niersenberg in Kamp-Lintfort. Einmal wöchentlich trifft sich die Erweitertes Lesen Entdecker AG unter der Leitung von Lehrerin Kristin Flücht mit Pedro Ribeiro, wissenschaftlicher Mitarbeiter in unserem Transformationsprojekt „Digital Showroom: Assistenz und Teilhabe“.

Die Gruppe umfasst 12 Kinder aus dem dritten und vierten Schuljahr mit unterschiedlichen Lesekompetenzen. Aufgrund des großen Interesses bei der Schülerschaft, wird die AG im zweiten Halbjahr neu besetzt, um möglichst vielen Kindern eine Teilnahme zu ermöglichen.

Wie im letzten Schuljahr, steht das Arbeiten mit der vom Digital Showroom entwickelten Lese-App STREEN im Vordergrund. Zusätzlich möchte Pedro die Kinder in den Entwicklungsprozess einer neuen Leseassistenz-App einbinden. Hierbei können sie ihre Erfahrungen mit STREEN einfließen lassen.

Was ist STREEN?

Der Name STREEN steht für „Story Reading Environmental Enrichments“, was im Deutschen so viel bedeutet wie „Geschichten lesen mit Umweltanreicherungen“. Das klingt komplizierter als es ist. Mittels verschiedener Funktionen können die Kinder auf ihrem Tablet in der STREEN-App eine vorab hinterlegte Geschichte mit Bildern und Effekten verfeinern und ausschmücken. Das macht die Geschichte lebendig und verleiht ihr Atmosphäre. Wird die Geschichte von den Kindern im sogenannten Lesetheater vorgetragen, können auf einer Leinwand oder dem Smartboard die Bilder und Effekte angezeigt werden, um das Erzählte, also das Wort, bildlich und klanglich zu untermalen. Anhand der ausgewählten Effekte und Bilder ist sofort ersichtlich, ob die Kinder die Geschichte bzw. die einzelnen Sätze richtig gelesen und verstanden haben.

 

 

In diesem Schuljahr haben die Kinder mit der Fabel „Der Rabe und der Fuchs“ von Äsop begonnen. Zu dem ersten Satz „Ein Rabe sitzt auf einem Baum“, können zum Beispiel ein Baum sowie ein Rabe auf dem Baum abgebildet werden. Baum und Rabe werden von den Kindern aus einer Bildauswahl ausgewählt. Hier stehen ein krächzender Rabe, ein Rabe mit Käse im Schnabel, ein trauriger Rabe, ein stolzer Rabe und viele mehr zur Auswahl. Warum? Damit später beim Vorlesen geklärt werden kann, ob der Text verstanden wurde. Wählt das Kind das Bild vom Raben mit Käse im Schnabel, so wird es wahrscheinlich in der Feedbackrunde im Lesetheater von anderen Kindern darauf aufmerksam gemacht werden, dass in diesem Satz noch gar nichts vom Käse zu lesen war.

Kinder werden zu Forscher*innen

Der Erfolg von Leseförderungsprogrammen wie STREEN hängt natürlich auch davon ab, wie gut das Konzept bei den Nutzern, also in erster Linie den Schülerinnen und Schülern, ankommt. Während das Team des Digitalen Showrooms an einer optimierten Version von STREEN arbeitet, in die das Feedback der Schülerinnen und Schüler und die Erfahrungen aus der Erweiterten Lese Entdecker AG des letzten Schuljahres einfließen werden, nimmt eine neue Idee bereits Gestalt an: Tangents. Auch hier soll Technologie mit Leseförderung kombiniert werden. Das Konzept von Tangents sieht vor, dass Kinder spielerisch mit greifbaren, d.h. physischen Gegenständen, wie z.B. Figuren und anderem Spielzeug, Leseverständnis erwerben und Geschichten schreiben können.

Für Pedro ist es wichtig, die Kinder in die Entwicklung von Tangents einzubeziehen. Er möchte seine Idee gemeinsam mit ihnen in die Wirklichkeit umsetzen. Zu diesem Zweck benötigt er eine Validierung der Ideen des Teams. Gleichzeitig möchte er ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern und Lehrern gewinnen. Doch damit nicht genug. Pedros Ziel ist es, dass die Kinder den Entwurfsprozess verstehen und auch begreifen, wie wichtig es ist, ihre Meinung mitzuteilen. Im besten Fall werden sie sich selbst als wichtigen Teil des Designprozesses betrachten. Zu diesem Zweck beschäftigten sich die Kinder vom Beginn des Schuljahres bis zum Beginn der Herbstferien auf spielerische Weise mit dem Konzept eines kreativen Produktionsprozesses, d. h. mit Design, und mit den Fähigkeiten, die für eine gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteur*innen erforderlich sind.

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