Klever Birne_Top 10_Arash Saghi

Bilder fühlen können mit BISA

Mit der zunehmenden Abhängigkeit von digitalen Geräten im täglichen Leben bleibt die Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Menschen eine große Herausforderung. Arash Saghi, der derzeit einen Masterstudiengang in Design und Interaktion an der Hochschule Rhein-Waal absolviert, hat eine Lösung erdacht, um diese Lücke zu schließen. Er will Bilder, die normal sehende Menschen visuell wahrnehmen können, in taktile Braillebilder umwandeln.

Bildschirmassistent für blinde Menschen (BISA)

„Das Kernkonzept von BISA besteht darin, einen Algorithmus zu entwickeln, der die Helligkeitswerte eines Bildes in entsprechende Höhe der Stecknadeln übersetzt, wobei hellere Teile die Stecknadeln anheben und dunklere Teile sie absenken, so dass die Benutzer das Bild „fühlen“ können“, erklärt Arash Saghi. Er ließ sich dabei von der Pin-Screen-Animation inspirieren, die ursprünglich für Effekte in Animationsfilmen entwickelt wurde: Eine Nagelwand, die mit beweglichen Nägeln bestückt ist. „Mit meinem Kenntnissen in Animation wurde mir klar, dass die Kombination traditioneller Pin-Screen-Animationstechniken mit KI und digitalen Geräten eine effektive Lösung bieten könnte“, erzählt er.

Die KI wird eingesetzt, um die Genauigkeit zu erhöhen, indem Berechnungsfehler bei der Analyse von Graustufenbildern minimiert werden. „Dieses Projekt macht sich das Prinzip zunutze, dass Bilder, unabhängig von ihren Farben, aus Licht mit unterschiedlichen Helligkeitswerten zusammengesetzt sind, die die Teile oder Pixel des Bildes bestimmen. Durch die ausschließliche Konzentration auf diese Luminanzwerte entfernt der vorgeschlagene Algorithmus effektiv die Farbdaten und wandelt die visuelle Ausgabe in ein fühlbares Format um“, veranschaulicht er.

Menschen mit Sehbehinderungen und Blinden eine umfassendere Teilhabe am Alltagsleben ermöglichen

„Diese Innovation ermöglicht es blinden Menschen, mit einer Vielzahl digitaler Inhalte in der Stadt zu interagieren, z. B. mit digitalen Werbeplakaten, und problemlos mit Geräten an Universitäten zu arbeiten und zu interagieren, wodurch die Zugänglichkeit deutlich verbessert und eine größere Inklusion in der digitalen Welt gefördert wird“, so Arash Saghi enthusiastisch.

Er erzählt auch, wie er auf die Idee zur Entwicklung von BISA kam: „Es war während meines Bachelorstudiums im Iran. An meiner Universität gab es einen blinden Studenten, der aufgrund seiner Behinderung vor zahlreichen Herausforderungen stand. Er musste deutlich mehr arbeiten, um sich akademische Fähigkeiten anzueignen, wie z. B. den Umgang mit Computern und das Verständnis von visuellen Informationen.” Ferner beobachtete Arash Saghi häufig, dass blinde Menschen in öffentlichen Bereichen Schwierigkeiten hatten, auf aktuelle Informationen wie Fahrpläne zuzugreifen. Dies brachte ihn dazu, darüber nachzudenken, wie Bilder und Texte in ein für sie zugänglicheres Format umgewandelt werden könnten.

Unterstützung wird begrüßt

„Dieses Projekt war schon immer eine Leidenschaft von mir“, betont Arash Saghi. „Eigentlich hatte ich die Absicht, bald mit der Forschungs- und Entwicklungsphase zu beginnen. In Anbetracht der technischen Herausforderungen und des potenziellen Finanzbedarfs wäre es jedoch schwierig, ohne Unterstützung weiterzumachen.“ Arash Saghi wird für die Programmierung und technische Entwicklung der KI-Komponente externe Unterstützung benötigen. Außerdem können die speziellen empfindlichen Stifte, die für die taktile Schnittstelle benötigt werden, sehr kostspielig sein. Er freut sich daher sehr, dass seine Idee im Rahmen des Nachhaltigkeitswettbewerbs Klever Birne 2024 in die Endrunde eingezogen ist.

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