DialogPunkt Xanten_Agroforstverkostung©Luisa Rottes_HSRW

Agroforstverkostung – So reich ist die Region

Dr. Ana Kreter, Koordinatorin unseres Transformationsprojekts Agroforst Reallabor, war zu Gast im DialogPunkt Xanten. Sie begann mit einer Einleitung über das System Agroforst. Denn noch stellen Agroforstsysteme, die Ackerbau oder Dauergrünland mit Gehölzen und/oder Tierhaltung auf einer Fläche kombinieren, eine Nische in der Landwirtschaft dar. Eine wachsende allerdings, wie Ana betonte. In Deutschland sind Agroforstsysteme regional sehr ungleich verteilt, im Süden sind sie deutlich stärker vertreten als im Norden. Auch im Westen geht noch mehr. Die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) und unser Projekt TransRegINT arbeiten daher mit Nachdruck daran, Agroforstsysteme langfristig auch am Niederrhein zu etablieren. „Denn sie sind gut für Natur, Tier und Boden“, so Ana.

Bewusste Konsumentscheidungen treffen

Sie verschwieg nicht, dass Landwirt*innen, die mit der Etablierung eines Agroforstsystems beginnen, mit hohen und langfristigen Investitionen, viel Arbeit sowie anfangs kaum Ertrag konfrontiert werden. Ihr Einsatz für Natur und Klima kann jedoch von uns als Konsument*innen honoriert werden. Die Herausforderung: Agroforstprodukte verfügen über keine besondere Kennzeichnung und sind im Handel höchstens sehr lokal zu kaufen. Viele landwirtschaftlich produzierende Betriebe vermarkten ihre Produkte beispielsweise über Hofläden, haben jedoch kaum Zeit für Marketing. Auch hier setzen Ana und ihr Team vom Agroforst Reallabor an: Durch Formate wie die Verkostung von Agroforstprodukten sollen die Menschen von lokalen Anbietern erfahren und motiviert werden, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.

„Es gibt so gute Produkte hier in der Region“

Zu diesem Zweck stellte sie den Teilnehmenden im DialogPunkt Xanten einige der Kooperationspartner des Agroforst Reallabors vor und brachte entsprechende Produkte zum Probieren mit. Zu sehen, riechen und schmecken gab es unter anderem Zwiebel- und Leberwurst aus Gänsefleisch vom Gänsepeter in Rommerskirchen, jungen Ziegenkäse und Ziegeneis vom Hogefelderhof in Kalkar-Hanselaer und den minzig-goldenen Honig aus dem hochschuleigenen Tiny Agroforst der HSRW.

„Dass zum Abschluss der Veranstaltung Adressen der Anbieter nachgefragt wurden, freut mich sehr“, so Ana. „Damit haben wir unser Ziel für den heutigen Abend erreicht: die Neugier auf lokale Produkte zu wecken und Bewusstsein zu schaffen.“

Der Tiny Agroforst der HSRW ist übrigens nicht nur Anschauungsort, sondern bietet Studierenden einen Ort der Praxis, der zudem bei vielen Studierendenprojekten einbezogen wird. Die Studierenden der Studiengänge „Susatainable Agriculture„, „Agribusiness“ und „Biological Resources“ wenden das hier gewonnene Wissen später in ihrem Berufsleben an. Viele arbeiten beispielsweise als Berater*innen bei Landwirtschaftskammern, Unternehmen und Organisationen. Andere im Bereich Vertrieb und Marketing für landwirtschaftliche Produkte und Maschinen. Mache zieht es auch zu Behörden und in die Entwicklungszusammenarbeit sowie in die Wissenschaft.

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