Abwärme aus Biogasanlagen effizient nutzen
Dürfen wir vorstellen? Tim Werken aus Kleve. Im Erststudium hat er Elektrotechnik studiert, nun absolviert er berufsbegleitend ein Studium des strategischen Nachhaltigkeitsmanagements in Eberswalde. Beruflich berät er Firmen, die in der Energiewende aktiv sind. Warum erzählen wir Euch das? Weil es mit seiner Bewerbung bei der Klever Birne 2024 verbunden ist. Sein Zweitstudium habe ihn verändert, erzählt er: Die Art, wie er die Welt nun sehe, wie er heute durch die Welt gehe. Er wohnt zwar noch nicht lange in Kleve, aber möchte sich in seine neue Heimat einbringen.
Technik und Nachhaltigkeit zusammenbringen
Durch eine Exkursion im Rahmen seines Studiums Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement lernte er das Bioenergiedorf Bollewick in Mecklenburg-Vorpommern kennen. Dort werden aus der Biomasse der lokalen Biogasanlagen Strom und aus der Abwärme Wärme erzeugt. Bei seinem Zuzug an den Niederrhein vor etwa anderthalb Jahren, fielen Tim Werken die vielzähligen Biogasanlagen ins Auge. Und hier schließt sich der Kreis: Die beiden Steckenpferde von Tim Werken sind Technik und Nachhaltigkeit, dazu sein Interesse, sich an einer nachhaltigen Entwicklung von Kleve beteiligen zu wollen und schon waren die ersten Schritte zur Teilnahme an der Klever Birne gemacht.
Effizienzsteigerungsstrategien für lokale Biogasanlagen
Was genau schwebt Tim Werken mit seiner Bewerbung bei der Klever Birne vor? „Neben der Erzeugung von Strom wird in Biogasanlagen auch Abwärme produziert. Diese wird in vielen Fällen gar nicht oder nur in geringem Maße genutzt. Das Ziel meines Projektes ist es herauszufinden, wie die Abwärme von Biogasanlagen im Klever Raum genutzt wird und welche Verbesserungspotenziale es gibt“, erläutert er. „Denn bei der Abwärme von Biogasanlagen handelt es sich um seine sehr wertvolle und direkt nutzbare Ressource. Leider wird diese aufgrund hoher finanzieller Aufwände nicht genutzt. Ich möchte den Betreibenden verdeutlichen, dass sie von wirtschaftlichen Vorteilen profitieren können, wenn wir gemeinsam an Lösungen der Abwärmenutzung arbeiten.“
Der erste Schritt sei eine Bestandsaufnahme der einzelnen Anlagen und Gespräche mit Anlagenbesitzer*innen. Dann gehe es darum, Ideen zu entwickeln, die realistisch in Kleve umgesetzt werden könnten. Von der Maximierung der Eigennutzung bis zur kommunalen Nutzung mithilfe eines Wärmenetzes sei vieles denkbar.
Vernetzung erwünscht
Noch fehlt Tim Werken der Kontakt zu Landwirt*innen aus Kleve und Umgebung, daher würde er sich sehr über Menschen freuen, die von seinem Vorhaben erfahren und auf ihn zukommen würden. Diese Möglichkeit zur Vernetzung mit Betreibenden von Biogasanlagen sowie Vertreter*innen der Kommune zähle für ihn mehr als das ausgelobte Preisgeld des Wettbewerbs. Für das Preisgeld hätte er trotz eines geringen finanziellen Aufwands in der Konzeptphase Verwendung: Für Workshops mit Anlagenbetreibenden, vielleicht einer Exkursion ins Bioenergiedorf Bollewick und gegebenenfalls Beratungsleistungen durch Fachunternehmen.
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