Das HSRW-DataSustain-Lab an der Fakultät Kommunikation und Umwelt in Kamp-Lintfort ist neuer Bestandteil der Laborlandschaft der HSRW. Hier kann durch den Austausch von Daten plötzlich Neues entstehen.
Die Besonderheit des HSRW-DataSustain-Labs liegt in der Konzeption als kollaborativer Raum, der naturwissenschaftliche Expertise mit Methoden der Datenwissenschaft zusammenführt. Denn während Umweltforscher*innen wissen, was beispielsweise Nitratwerte bedeuten und wie sie entstehen, ist die Datenwissenschaft in der Lage, aus tausenden Messpunkten Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Andersherum gilt: wer mit Daten arbeitet, muss sie nicht nur analysieren können, sondern auch verstehen, wo sie herkommen, was sie bedeuten und welche Zwecke damit verfolgt werden können. Genau diese Brücke möchte das Labor schlagen. „Wenn unterschiedliche Fachrichtungen ihre Sichtweisen auf Daten austauschen, entsteht plötzlich etwas ganz Neues“, sagt Prof. Dr. Ute Hansen (Biologie und Umweltmonitoring), die gemeinsam mit Prof. Dr. Tobias Siebenlist (Verwaltungsinformatik), das Labor initiiert hat.
Problemlösungen für die Praxis
Die Idee für das HSRW-DataSustain-Lab kam erstmals im Herbst 2023 im Rahmen des Seed Fund auf. Der Seed Fund mit den Programmlinien Forschung und Transfer soll, wie im Hochschulentwicklungsplan der HSRW vorgesehen, weitere Forschungsaktivitäten anstoßen. Dabei stehen Problemlösungen für die Praxis im Zentrum der Forschung. Seit November 2024 fanden regelmäßige Planungstreffen für das HSRW-DataSustain-Lab statt. Jennifer Gnyp, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lab, entwickelt derzeit erste Anwendungsbeispiele, um die Idee des Labs aufzuzeigen: „Manchmal genügt ein frischer Blick auf vorhandene Datensätze, um einen völlig neuen Zusammenhang zu erkennen.“ So entstehen neue Fragestellungen, nachhaltige Erkenntnisse und im besten Fall: Lösungen für reale Herausforderungen.
Interdisziplinäre Kooperation
Das HSRW-DataSustain-Lab reagiert damit auf eine wachsende Herausforderung in Forschung und Gesellschaft: Immer mehr Daten entstehen und sind verfügbar – doch oft fehlt der Raum, um sie gemeinsam sinnvoll zu deuten. Viele Disziplinen arbeiten mit ihren eigenen Methoden und Begriffen. Das Lab will diese Trennung überwinden – und durch interdisziplinäre Kooperation neues Denken ermöglichen und die Expertise der verschiedenen Disziplinen zusammenbringen.
Es präsentiert sich als offener Hub – für Studierende, Forschende und Praxispartner, die Interesse an gemeinsamem Denken und datengestützter Innovation mit Relevanz für die Nachhaltigkeit oder „Sustainability“ haben. Das Ziel: ein Ort für die gesamte Hochschule, an dem Daten in ihrem Zusammenhang verstanden werden – und damit einen echten Beitrag zu gesellschaftlich relevanten Fragen leisten. Wer also neugierig ist, was man aus Daten herauslesen kann – oder welche Daten man braucht, um neue Erkenntnisse zu gewinnen – ist im HSRW-DataSustain-Lab genau richtig.
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