Eröffnung_17 Hochbeete©Florian Gaisrucker_HSRW-1

Gewinnerteam der Klever Birne 2024 präsentiert 22 Hochbeete auf dem Campus Kleve

Was vor 11 Monaten mit einer Bewerbung in letzter Minute für den Nachhaltigkeitswettbewerb Klever Birne seinen Anfang nahm, erreicht im Mai 2025 seinen Höhepunkt. Für die Idee 17 Hochbeete aus Abfallholz der Firma Kässbohrer, gestaltet zu den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen, zu bauen, wurde die Jugendwerkstatt des Berufsbildungszentrums Kreis Kleve e.V. zusammen mit dem Projektpartner Agrobusiness Niederrhein e. V. im September 2024 mit dem ersten Preis des Nachhaltigkeitswettbewerbs Klever Birne 2024 ausgezeichnet. Nun stehen die fertig gebauten, bemalten und bepflanzten Hochbeete auf dem Campus in Kleve.

Vertreter*innen der Stadt Kleve, der Jugendwerkstatt des Berufsbildungszentrum Kreis Kleve e.V., des Agrobusiness Niederrhein e.V. und des Projekts TransRegINT der Hochschule Rhein-Waal

Am 13. Mai 2025 wurde das Ergebnis vieler Monate Arbeit präsentiert: Die 22 Hochbeete wurden auf dem Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kleve platziert, bepflanzt und vorgestellt. Seit mittags herrschte neben dem Wissensspeicher reges Treiben, es wurden Erde, Schäufelchen und Pflanzen verteilt sowie Gießkannen befüllt. Viele der teilnehmenden Baugruppen, darunter eine große Anzahl von Schulen und Kindergärten, ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam mit den Jugendlichen und Mitarbeitenden der Jugendwerkstatt (JuWe) vom Berufsbildungszentrum Kreis Kleve e.V. (BBZ) ihre Hochbeete zu bepflanzen. Nachmittags wurden die Beete im Beisein von Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing in einem fröhlich-feierlichen Rahmen präsentiert. „Eine tolle Veranstaltung: Die hervorragende Umsetzung der 22 Hochbeete mit Klever Bürgerinnen und Bürgern, Schulen, Kindergärten, Vereinen und Gruppen begeistert“, so Wolfgang Gebing.

„Besonders freut mich, dass es dem BBZ gelungen ist, die Auszeichnung Klever Birne mit Leben zu füllen. Ich wünsche mir, dass der Ideenwettbewerb, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Waal durchgeführt wird, zu einer Tradition in Kleve wird. Die farbenfrohen Hochbeete tragen mit Sicherheit ihren Teil dazu bei.“

Rückblick

„Den ersten Preis zu gewinnen, war für uns der Wahnsinn“, blicken die Beteiligten der JuWe zurück. Größer als die Freude war wahrscheinlich nur der Aufwand, die Bauphase der Hochbeete bis ins kleinste Detail vorzubereiten. „Wir haben neun Wochen gebraucht, um 260 Rohbretter mit unseren Jugendlichen von der Kunststofffolie zu befreien, die Tackerklammern zu entfernen, das Holz in die benötigten Längen zu schneiden, zu fräsen und zu schleifen sowie die Kanten zu runden und Bohrlöcher vorzubereiten“, zählen sie auf. „Weitere sechs Wochen dauerten das Lasieren und die Trockenphase der benötigten 704 Brettstücke.“ Imposant auch die Zahlen für das weitere Verbrauchsmaterial: 20 Liter Holzlasur, 2.904 Schrauben und 13,5 Liter Acryllack. An dem Projekt beteiligt waren das Team der JuWe, bestehend aus Anke Altenstädter, Annika Artz, Katharina Hübbers, Frank Gerritzen, Moritz Roenspieß und Martin Winkler, unterstützt von Marcus Trappe von Agrobusiness Niederrhein e.V.

Die Resonanz auf den Aufruf zum Mitmachen war überwältigend. Aus den geplanten 17 Hochbeeten wurden insgesamt 22, die nun bis zum 1. Juni 2025 auf dem Campus ausgestellt sind. Gebaut wurde in der Werkstatt der JuWe an der Ackerstraße in Kleve, aber auch häufig vor Ort bei den teilnehmenden Gruppen.

Lokal-regionale Blickwinkel auf die 17 Nachhaltigkeitsziele für die Welt

Die farblich-inhaltliche Gestaltung wurde im Anschluss durch die 22 Gruppen umgesetzt. Wer die Ausstellung zwischen Bibliothek und Tropenhaus besucht, wird auf sehr kreative und individuell interpretierte 17 Nachhaltigkeitsziele treffen. Die Hochbeete wurden teils nicht nur bemalt, sondern mit zusätzlichen gestalterischen Elementen geschmückt. Die AWO Kita Kinderburg-Kranenburg lässt bunte Fische schwimmen, um das Leben unter Wasser zu illustrieren. Im bepflanzten Beet der Karl-Leisner-Schule fliegen selbstgebastelte Schmetterlinge und Bienen. Während Wellen das Hochbeet des Kneipp Verein Kleverland e.V. zum Thema Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen umziehen, wurden vom Familienkreis der Gemeinde zur Heiligen Familie in Materborn kleine runde Holzscheiben mit dem Peacezeichen angebracht. Für die Gemeinschaftsgrundschule An den Linden Kleve gehören auch ‚kackende Kühe‘ zu bezahlbarer und sauberer Energie. Nicht zu Unrecht, wenn man an die vielen Biogasanlagen am Niederrhein denkt.

Was bleibt?

Anfang Juni werden die Hochbeete zu den jeweiligen Bauteams gebracht. Das JuWe-Team wünschte allen Beteiligten „einen grünen Daumen sowie viel Spaß bei der Pflege der Pflanzen und Ernten der Kräuter.“ Dankbar blicken sie zurück: „Durch das Projekt sind viele neue Kontakte entstanden.“ So etwa zur Landwirtschaftskammer NRW in Straelen, die nicht nur selbst ein Hochbeet gebaut, sondern tatkräftig unterstützt hat, unter anderem mit einem Workshop mit Tipps und Tricks zur Bepflanzung von Hochbeeten. Die Bauteams lobten die unkomplizierte und herzliche Zusammenarbeit mit der JuWe.

Nadja Brauer, pädagogische Geschäftsführerin des BBZ, stellte fest, dass das positive Echo auf den Gewinn der Klever Birne und die Durchführung ein Geschenk für die JuWe seien, die sonst im Verborgenen wertvolle Arbeit leistet. „Unsere Jugendlichen in der JuWe sind mit den Hochbeeten gewachsen. Für sie war es mehr als eine sinnvolle Betätigung, die zahlreichen Begegnungen und bestätigenden Rückmeldungen sind für sie eine unbezahlbare Erfahrung.“

Was kommt?

Anfang Mai ist die Bewerbungsphase für die Klever Birne 2025 gestartet. Noch bis zum 30. Juni 2025 haben Bürger*innen, private Gruppen, Studierende, Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Vereine, Start-ups und Institutionen Zeit sich mit ihren Ideen zu bewerben. In diesem Jahr steht der Wettbewerb im Zeichen der Sharing Economy – dem Teilen, Tauschen, Leihen, Mieten, Schenken und somit der Wiederverwendung von Ressourcen. „Teilen bedeutet nicht nur den bewussten Umgang mit Gegenständen und Flächen, sondern auch das Stärken sozialer Bindungen und die Reduzierung von Verschwendung“, erklärt Christina Martens, Koordinatorin Interaktions-Hub im Projekt TransRegINT und auf Seiten der Hochschule mitverantwortlich für die Durchführung der Klever Birne. Die Wettbewerbsvorschläge sollten in Kleve umsetzbar sein, dem Prinzip der Sharing Economy folgen und sich mindestens mit einem der 17 Nachhaltigkeitsziele befassen. Neben drei Preisen, die mit Geldbeträgen in Höhe von 1.000 € bis 2.000 €, einem Coaching und einer Urkunde ausgestattet sind, winkt auch der Gewinn eines Publikumspreises.

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